Sonntag, 5. August 2012

Auf dem Venediger Höhenweg

Von Hütte zu Hütte auf dem Venediger Höhenweg vom 5. August - 10. August
Gipfelziele: Innerer Knorrkogel (2.884 m); Raukopf (3.070 m); Weißspitze (3.300 m)
Begleiter: Teresa und Peter

Sonntag, 5. August 2012: Ins Innergschlöß
Im Innergschlößer Tal
Vom Matreier Tauernhaus in ca. 1 1/2 Std. zum Venedigerhaus - Übernachtung
Wir üben uns im Aus- und Anziehen unseres Regenschutzes.

Am Löbbentörl
Montag, 6. August 2012: Vom Venedigerhaus zur Badener Hütte
Über den Weg Nr. 921 folgen wir einem Teil des Innergschlößer Gletscherlehrweges hinauf zum Salzboden. Beim "Auge Gottes" - einem Tümpel mit einer Wollgrasinsel in der Mitte - verlassen wir den Gletscherweg und begeben uns auf den eigentlichen Höhenweg. Der Weg verläuft entlang des Kammes einer Seitenmoräne des Schlatenkees. Immer wieder sind wir fasziniert von den traumhaften Ausblicken auf die Venediger Gletscher. Über Schneefelder und Blockwerk führt der Weg steil hinauf zum Löbbentörl.
Wir beschließen, als Draufgabe den Inneren Knorrkogel (2.884 m) zu besteigen.
Der weitere Weg zur Badner Hütte führt leicht auf- und absteigend über felsiges Gelände und über mehrere Wasserläufe.
Mit einem traumhaften "Kaiserschmarrn" im Bauch gehen wir zu Bett.

Dienstag, 7. August 2012: Über die Galtenscharte zur Bonn Matreier Hütte
Geschafft! - Die Galtenscharte
Am nächsten Morgen steigen wir über die Seitenmoräne ca. 300 m ab, überqueren auf einer Holzbrücke einen reißenden Bach und erreichen den Achselsee.
Am Talboden tauchen die Zedlacher Almen auf. Die Reste eines gewaltigen Murenabganges erinnern an das Unwetter wenige Tage zuvor. Über einen schmalen Wiesenweg, der an abschüssigen Stellen immer wieder durch Stahlseile gesichert ist, erreichen wir schließlich den Aufstieg zur "Galtenscharte". Bei stärkerem Regen ist von einer Überschreitung wegen zu hoher Steinschlaggefahr abzuraten. Der Hüttenwirt der Badener Hütte versichert uns aber, dass ein Übergang ohne weiters möglich ist. Der Steig ist mit Drahtseilen gut abgesichert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind aber trotzdem Voraussetzung. 
Nach der Galtenscharte passieren wir noch die Kälberscharte. Direkt nach der Kälberscharte führt der Weg auf den Rauhkopf (3.070 m). Da wir gut in der Zeit sind und die Hütte bereits in Sichtweite ist, beschließen wir noch die Besteigung des 3000ers. 
Übernachtung auf der Bonn Matreier Hütte.

Mittwoch, 8. August 2012: Über die Wallhornmähder ins Timmeltal zur Eisseehütte
Traumhafter Eissee
Der folgende Wegabschnitt weist keine nennenswerten Höhenunterschiede auf. Über den Eselsrücken wechseln wir ins Timmeltal. Nach ca. 3 Stunden erreichen wir die Eisseehütte (2.521 m).
Im Anschluss an die Mittagsrast wollen wir noch den 1 1/2 stündigen Rundwanderweg zum Eissee in Angriff nehmen.  
Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir den malerisch gelegenen, azurblauen Eissee in einem Kar am Fuße der Weißspitze. 
Den Abend verbringen wir so wie die vergangenen Abende bei einem gemütlichen 3er Schnapser.

Donnerstag, 9. August 2012: Von der Weißspitze zur Sajathütte
Auf der Weißspitze
Nach einigem Überlegen entscheiden wir uns für eine Besteigung der Weißspitze (3.300 m). Noch dazu spielt das Wetter mit, es wird ein relativ sonniger Tag.
Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir das Wallhorntörl, von dem aus man bereits einen grandiosen Blick auf den Venediger und seine Gletscher genießt.
Der Weg zum Gipfel ist umarkiert, aber auf Grund der vielen Steigspuren kann man sich kaum verlaufen. Nach ca. 2 1/2 Stunden stehen wir auf dem  Gipfel der Weißspitze (3.300 m). Es bietet sich ein herrlicher 360° Rundblick. Leider ist die Sicht auf den Großglockner durch Wolken und Nebenschwaden verstellt. Dafür präsentiert sich aber der Venediger mit seinen Gletschern in voller Pracht. Zu sehen sind auch das Defreggerhaus und die Badener Hütte. Der Abstieg erfolgt entlang des Aufstiegsweges. Gegen 13:30 erreichen wir wieder die Eisseehütte. Wir stärken uns und brechen gegen 14:30 Uhr auf Richtung Sajathütte. Die Hüttenwirtin mahnt uns zur Eile, da ein Gewitter droht.
Von der Eisseehütte verläuft der schmale Prägratener Höhenweg
ohne große Höhenunterschiede. Am „Fenster“ genießen wir die Aussicht über das Timmeltal und Virgental. Dann geht es auf beinahe ebenem Weg über die berühmten blumenreichen Sajatmähder (Mitte Juli in voller Blüte!) bis zur Sajathütte auf 2600 m.
Die Sajathütte bietet zwar viel Komfort, ist aber nicht die Art von Hütte, die unseren Vorstellungen von einer Berghütte entspricht.

Freitag, 10. August 2012: Über die Sajatscharte zur Johannishütte
Letzter Übergang - Sajatscharte
Wir verschlafen, obwohl wir in einem sehr engen und niedrigen Lager übernachten. Gegen 8:00 Uhr kommen wir erst zum Frühstück und starten gegen 8:45 Uhr unsere Tour über die Sajatscharte zur Johannishütte.
Über die steile und drahtseilversicherte Scharte erreichen wir schließlich gegen 11:00 Uhr die Johannishütte. Dort endet der Venediger Höhenweg. Wir fahren mit dem Taxi nach Prägraten und mit dem Bus weiter nach Matrei unserem Ausgangspunkt.
Ein kurzer Abstecher zu den Umbalfällen beschließt unsere Tour.