Freitag, 21. August 2020

Von Hütte zu Hütte im westl. Toten Gebirge

Vom Hochkogelhaus zur Rinnerhütte
Gipfelziel: Schönberg (2.093 m); Rinnerkogel (2.012 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 2.300 Hm
Gehzeiten: Parkplatz Schwarzenbach - Hochkogelhaus (2,5 Std.); Hochkogelhaus - Schönberg - Hochkogelhaus (3,5 Std.); Hochkogelhaus - Rinnerhütte, inkl. Eishöhle, Wildensee und Rinnerkogel (6 Std.); Rinnerhütte - Parkplatz Offensee (1,5 Std.)
zurückgelegte Wegstrecke: 23 km
Wer war mit: Naturfreunde Aschach Tour (9 Teilnehmer)
Einkehrmöglichkeit: Mitterecker Stüberl, Hochkogelhaus, Rinnerhütte,
Ausgangspunkt: Parkplatz Schwarzenbach; von der Straße zum Offensee beschildert; auf Forststraße vorbei am Kraftwerk Offensee, dann noch ca. 2km ins Tal bis zum Parkplatz

Tourbericht:
Donnerstag, 20. August 2020:

Während ein Teil unserer Gruppe gegen 9:00 Uhr vom Parkplatz Schwarzenbach (532 m) startet, stellen wir noch ein Auto zum Endpunkt der Tour, dem Parkplatz beim Offensee.
Vom Parkplatz führt eine Forststraße entlang des Schwarzenbaches. Bald trifft man auf eine Abzweigung, den sognannten "Almenweg" oder "Winterweg". Wir nehmen aber den kürzeren Weg, den "Ursprungweg". Dieser ist aber nach starken Regenfällen oder nach der Schneeschmelze auf Grund von Steinschlaggefahr nicht zu empfehlen. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das Mittereckerstüberl, wo wir unsere Gruppe treffen. 
Der Hüttenwirt der idyllisch gelegenen Hütte der Naturfreunde Ebensee gibt uns noch den Tipp, das Naturschauspiel "Wiesensee" zu besuchen. Ein Naturphänomen, das nur nach der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen zu beobachten ist. Ein kurzer Abstecher  vom Forstweg lohnt sich auf alle Fälle. 
Zurück auf dem Forstweg verlassen wir diesen sogleich und steigen über den Weg Nr. 211 auf. Der Steig führt anfangs durch den Wald, vorbei am "Eiblbründl" und schließlich steil bergauf zwischen der Felswand des Hochkogels und den Ausläufern des Grünberges. 
Schließlich erreichen wir das weite Kar der "Eiblgrube" und wenig später das Hochkogelhaus. Nach einer ausgedehnten Rast und einem Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes, starten wir zum Weiterweg auf den Schönberg. 

Gipfelrast am Schönberg


Freitag, 21. August 2020:
Nach einer ruhigen Nacht, einem herrlichen Frühstück machen wir uns gegen 8:00 Uhr auf den Weg. Anfangs folgen wir dem Weg zum Schönberg (Westgrat) und Ischler Hütte. Wir folgen dem Weg Nr. 230 (Welser Höhenweg), nach etwa 1 Std. erreicht man die Abzweigung zur Eishöhle. Ca 5 Minuten Abstieg lohnen sich, die Eishöhle zu besuchen. Ein riesiges Felsloch unterhalb der Schönberg Nordwand tut sich auf. Ein kurzer Abstieg über Felsen und ein breites Schneefeld, stehen wir am Eingang zur "Eisriesenwelt" des Schönbergs. Wir tasten uns im Halbdunkel etwas weiter vor, erkennen mehrere gewaltige Eissäulen und staunen über dieses gewaltige Naturschauspiel.
Lohnender Abstecher zur Eishöhle

Zurück auf dem Weg Nr. 230 steigen wir durch das Feuertal auf bis zur Wegkreuzung "Ahnenschacht" (Aufstieg auf den Schönberg über den versicherten Ostgrat).
Schroffe Karstfelsen, tiefe Dolinen und wilde Felswände bestimmen unsere weitere Route. Dazwischen finden sich aber immer wieder sanfte Bergwiesen und dichte Latschenfelder. Der hervorragend gewartete Steig (Welser Höhenweg angelegt vom AV Wels) führt vorbei am Großen Scheiblingkogel (2.025 m), am kleinen Rinner (2.003 m). Beide Gipfel wären über weglose Aufstiege leicht mitzunehmen. Wir verzichten heute darauf, es ist ein ziemlich heißer Sommertag und die Hitze hat uns schon etwas zugesetzt.
Auf dem "Welser Höhenweg"

Allmählich kommt auch der Gipfelaufbau des Rinnerkogels ins Blickfeld. An der Wegkreuzung deponieren wir unsere Rucksäcke und nehmen im Eiltempo den Gipfel des Rinnerkogels (2.012 m) mit, denn als Belohnung für die Mühen des Tages wartet ein erfrischendes Bad im Wildensee (1.535 m).
In der Rinnerkogel Hütte (1.474 m) füllen wir unseren Flüssigkeitsverlust wieder auf und steigen dann über den Weg Nr. 212 ab zum Offensee, unserem Endpunkt. 

Der "Wiesensee"

Der Wiesensee unweit des Mittereckerstüberls

Wie von Zauberhand gelenkt, entsteht fast jährlich, auf der Mittereckalm in Ebensee über Nacht ein See - von Einheimischen auch „Wiesensee“ genannt. Mit einer Größe von rund zwei Hektar schafft das Gewässer sogar eine Tiefe von bis zu drei Metern. Nach wenigen Tagen verschwindet das Naturphänomen auf dieselbe geheimisvolle Art und Weise, wie es entstanden ist. Derzeit ist See noch mit seinem beeindruckenden Anblick, inmitten von Wald und Wiesen und glasklarem Wasser zu beobachten.
Geologen haben aber eine Erklärung für den Wiesensee. Sie sprechen von einem sogenannten „Toteisloch“ - Ablagerungen am Ende der Eiszeit haben eine abgeschlossene Hohlform gebildet, ähnlich einer dichten Wanne. Zur Zeit der Schneeschmelze auf den umliegenden Bergen ist der Wasserzufluss größer als die eingeengten  Erosionsrinnen, die als Abfluss dienen. So entsteht alljährlich der Wiesensee beim Mittereckerstüberl.
(Quelle: Tips vom 28.4.2019)

Persönliche Anmerkung:
Lange, teils sehr einsame Tour durch eine interessante Landschaft; Eishöhle unterhalb des Schönbergs unbedingt besuchen; wichtig ist eine Stirnlampe dabeizuhaben; Abstecher auf unmarkiertem Steig zum Großen Scheiblingkogel ist empfehlenswert; das Hochkogelhaus ist schon allein wegen der hervorragenden Küche einen Besuch wert; die Hüttenmannschaft, bzw. "frauschaft" ist überaus nett und sehr freundlich;

Linkliste:
Die Tour bei "Bergwelten"
Die Tour bei "alpenvereinaktiv" 
Schönberg im Jahr 2018
Schönberg im Jahr 2014