Donnerstag, 18. August 2016

Gipfelsammeln in den Rottenmanner Tauern

Gipfelziele: Großer Bösenstein (2.448 m); Kleiner Bösenstein (2.395 m), Großer Hengst (2.156 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 920 Hm
Gehzeiten: Großer Bösenstein (2 Std.), Gratwanderung zum Hengst (2 Std.); Abstieg zur Edelraute Hütte (1 Std.)
Distanz: ca. 9 km
Wer war mit: Naturfreunde Aschach Tour (3 Teilnehmer)
Einkehrmöglichkeit: Edelrautehütte
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Edelrautehütte (Auffahrt über die Mautstraße von Hohentauern)

Tourbericht:
Vom Parkplatz erreichen wir nach wenigen Minuten die Edelraute Hütte. Wir folgen weiter der Markierung zum Großen Scheiblsee (Weg Nr. 946). Von hier geht es aufwärts zum Ostgrat des Bösenstein. Den Abstecher zum Hauseck lassen wir aus.
Leichte Kletterstellen am Grat
Nach einer Querung unterhalb des Ostgrates erreichen wir über eine steile Rinne ("Rote Rinne"), den Ostrücken des Großen Bösenstein. Über einen unschwierigen Steig, verbunden mit leichter Kletterei, stehen wir  nach 2 Std. am Gipfel des Großen Bösenstein.
Kaum haben wir das obligate Gipfelfoto geschossen, hüllt sich der Gipfel in Nebel, und es beginnt leicht zu regnen. Wir verweilen nicht lange und machen uns gleich an den Abstieg. Der Regen lässt nach und so suchen wir uns im Sattel zwischen großen und kleinen Bösenstein ein windstilles Plätzchen für eine Mittagsrast.
Am Großen Hengst
Abstieg oder Fortsetzung der Gratwanderung, darüber diskutieren wir kurz. Wir hoffen auf Wetterbesserung und entscheiden uns für die Gratwanderung über den Kleinen Bösenstein zum Großen Hengst.
Die Edelraute Hütte in Sichtweite
Unsere Entscheidung war richtig, denn das Wetter bessert sich zusehends und am Hengst scheint dann sogar die Sonne.
Nach etwa 3 Std. erreichen wir unseren Ausgangspunkt, die Edelraute Hütte. Auf der Terrasse lassen wir die Tour ausklingen und genießen den Blick auf die gesamte Bösensteinrunde.

Persönl. Anmerkung:
Immer wieder beeindruckende Rundtour, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung. An Wochenenden wahrscheinlich sehr frequentiert.

Linkliste:
Großer Bösenstein 2014
Großer Bösenstein 2013/Schitour
Edelrautehütte


Dienstag, 2. August 2016

Rundtour im Krimmler Achental

Rundtour mit historischem Bezug im Krimmler Achental
2. bis 4. August 2016
Wer war mit: Teresa
Gipfelziele: Krimmler Tauern (2.633 m); Schientalkopf (2.774 m); Birnlücke (2.441 m)
Einkehrmöglichkeit: Krimmler Tauernhaus, Almen entlang des Krimmler Achentales, Richterhütte, Birnlückenhütte (Rifugio tridentino)
Ausgangspunkt: Parkplatz bei den Krimmler Wasserfällen; Auffahrt zum Krimmler Tauernhaus mit dem Nationalparktaxi;

Tourbericht:
Dienstag, 2. August 2016: Vom Krimmler Tauernhaus zur Richterhütte
Der Ausgangspunkt für unsere Rundtour ist das Krimmler Tauernhaus (1.622 m). Es gibt keine öffentliche Zufahrtstraße, daher ist das Tauernhaus nur zu Fuß, per Rad oder dem Nationalpark Taxi erreichbar.
Wir nehmen das Nationalpark Taxi bis zum oberen Wasserfall, von dort radeln wir ins Krimmler Achental (8 km; 45 Min.) Die Rucksäcke transportiert unser Taxi bis zum Tauernhaus. Die Räder dürfen wir in der Mountainbike Garage abstellen.
Anstiegsweg zur Richterhütte
Ein Fahrweg führt durch das Rainbachtal bis zur Talstation der Materialseilbahn zur Hütte. Unterhalb der Wände des Windbachtalkopfes steigen wir in mehreren Kehren und einer längeren Querung hinauf zur Richterhütte (2.367 m).
Gehzeit: 2,5 Std.

Mittwoch, 3. August 2016: Von der Richterhütte zur Birnlückenhütte (über den Krimmler Tauern)
Unsere Tagesetappe zur BIrnlückenhütte starten wir um 8:00 Uhr. Vorerst überqueren wir die im Schlussteil mit Seilen gesicherte Windbachsscharte (2.730 m) und steigen dann ab ins Windbachtal. Vor uns liegt der weite Talkessel des Windbachtales und von Weitem können wir auch bereits den
Übergang zum Krimmler Tauern erkennen. Doch bis zu unserem Ziel sollte es noch ein weiter Weg sein. Unterhalb der Hänge des Rainbachspitzes und der Zillerplattenspitze queren wir - nur wenig an Höhe verlierend - bis zur Abzweigung zum Eissee. Den kurzen Abstecher zum Eissee nehmen wir auch noch mit und dieser kurze Umweg lohnt sich wirklich. Vor uns liegt ein kristallklarer aber "saukalter" Eissee. Selbst Teresa verwirft den Gedanken, sich etwas abzukühlen. Wir genießen dafür umso mehr die verdiente Rast am Ufer
In der Windbachscharte
Der Kesselweg führt anfangs leicht bergab zu einem der Zubringerbäche zum Windbach und dann hinauf zum Krimmler Tauern (2.634 m). Wir stehen somit an der Staatsgrenze und blicken vom Übergang hinunter ins Ahrntal. Die verlassenen Zollhäuser zu beiden Seiten der Grenze erinnern noch an andere Zeiten. Wir hoffen, dass die nicht wieder einmal aktiviert werden.
Da wir gut in der Zeit sind, machen wir einen Abstecher zum Gipfel des Schientalkopfes (2.774 m).
Vom Gipfel, der von einem modernen Kreuz gekrönt wird, haben wir einen imposanten Blick auf die Dreiherrenspitze und weitere Südtiroler Berge.
Sonnengenuss am Schientalkopf (2.774 m)
Zurück am Krimmler Tauern machen wir uns nach einer Rast an den Übergang zur Birnlückenhütte (2.440 m; "Rifugio tridentino"). Der Weg Nr. 13 ("Lausitzer Weg") zieht sich unterhalb der Wände Richtung Osten. Auch die steile "Teufelsstiege", die die Pfaffenschneide überwindet, stellt kein Problem dar. Noch ein letzter weiter Bogen unterhalb der Wände des Glockenkarkopfes und wir sind nach einer Gehzeit von fast 8 Std. am Ziel.
Am Krimmler Tauern
Auf der Birnlückenhütte trifft Teresa Bekannte aus ihrer Zeit während des Studiums in Salzburg, und wir verbringen einen netten Abend zusammen.
Gegen 22:00 Uhr fallen wir ziemlich geschafft ins Bett.
Gehzeit: 7:45 Std.

Donnerstag, 4. August 2016: Von der Birnlückenhütte zum Krimmler Tauernhaus
Gegen 8:00 Uhr steigen wir auf Richtung Birnlücke. Vor dem Übergang ist noch ein kurzes Schneefeld zu überqueren. Von der Birnlücke bietet sich ein Blick zum Großvenediger. Leider steckt dessen Gipfel noch in den Wolken.
Birnlücke
Der Abstieg von der Birnlücke führt anfangs unterhalb der Wände des Birnlückenkopfes später etwas steiler abwärts ins Krimmler Achental. Farbenprächtige Almwiesen begleiten uns beim Abstieg.
Bei der Innerkeesalm treffen wir auf den Fahrweg zum Krimmler Tauernhaus. (ca. 6 km).
Zum Glück kommt uns nach kurzer Zeit das "Warnsdorfer Taxi" entgegen. Es bringt uns gegen ein kleines Entgelt zurück zum Tauernhaus.
Abstieg ins Krimmler Achental
Wir stärken uns noch auf der sonnigen Terrasse und nehmen dann die Abfahrt Richtung Krimml.
Nach einem kurzen Halt bei den oberen Krimmler Wasserfällen erreichen wir gegen 14:30 Uhr den Parkplatz.
Gehzeit: 2,5/3 Std. (ohne Weg von der Innerkeesalm zum Tauernhaus)

Meine Tipps/Einschätzung:
Eine Vorreservierung des Nationalpark Taxis ist unbedingt notwendig, wenn man auch sein Rad transportieren will. Das Nationalparktaxi zwischen Krimml (Pizzeria Cascata) und Krimmler Taunerhaus fährt nur bis 10:30 Uhr. Die Mitnahme eines Rades ist zu empfehlen.
Auch Hüttenreservierungen sind zu empfehlen, da beide Hütten (Richter- und Birnlückenhütte) nicht besonders groß sind.
Wer den zähen Weg von der Innerkeesalm zum Tauernhaus vermeiden will, sollte sich das Taxi zur Warnsdorfer Hütte für den Rücktransport reservieren. Für diese Strecke (zwischen Krimmler Tauernhaus und Innerkeesalm  - Aufstieg zur Warnsdorfer Hütte) gibt es keine zeitliche Beschränkung.

1947: Flucht über den Krimmler Tauern:
Im Sommer 1947 mussten einige Tausend jüdische Männer, Frauen und Kinder - vor allem aus Osteuropa, wo sie ihre Heimat verloren hatten - den beschwerlichen, rund 15 stündigen Weg über den Krimmler Tauern nach Südtirol auf sich nehmen, um ihrem Ziel, in Palästina eine neue Heimat zu finden, näher zu kommen.
Alle anderen Wege nach Italien - auch jener über den Brenner - waren ihnen auf politischen Druck Großbritanniens, der Mandatsmacht in Palästina, versperrt. 
Die USA mit ihrem Präsidenten Harry Truman hatten jedoch eine andere Auffassung als Großbritannien und Frankreich hinsichtlich der Frage, ob in Palästina ein Staat Israel entstehen sollte.


Daher war der Krimmler Tauern damals der chancenreichste Weg, nach Italien zu gelangen, um dort ein Schiff in Genua zu erreichen, das sie nach Palästina bringen würde.
Von allen Grenzen zwischen Österreich und Italien war nur das rund 10 km lange Stück zwischen Salzburg und Südtirol mit dem Krimmler Tauern als Passübergang weder von Großbritannien noch von Frankreich kontrolliert.

(Quelle: http://alpinepeacecrossing.org/der-juedische-exodus-1947/)


Linkliste:
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Krimmler Tauernhaus
Richter Hütte
Birnlückenhütte
Alpine peace crossing