Dienstag, 15. November 2016

Rund um die Annapurna

Annapurna Circuit: Natur und Kultur in Nepal
25. Oktober 2016 - 15. November 2016
Organisation: Naturfreunde Oberösterreich (Hans Peinhopf und Doris Torterolo)
Unsere Reisegruppe: 12 Teilnehmer; 2 Reisebetreuer; 2 Guides und 6 Träger

Unsere Reisegruppe trifft sich am Dienstag, 25. Oktober 2016 am Flughafen München. Wir fliegen mit Thai Airways von München nach Bangkok. Nach einem mehrstündigen Aufenthalt geht es weiter nach Kathmandu. Dort erwarten uns am Flughafen die beiden Reisebetreuer Hans und Doris.
Am Donnerstag erkunden wir mit einem örtlichen Fremdenführer die Altstadt von Kathmandu.
Tags darauf startet unsere Tour. Vorerst bringt uns ein Kleinbus in einer 8 stündigen Fahrt nach Ngadi (930 m), dem Ausgangspunkt unserer Trekking Tour. Wir machen zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Ausstattung einer sehr einfachen Lodge. Die Doppelzimmer sind klein, nur über eine steile Holztreppe zu erreichen, und man hört jedes Geräusch aus dem Nachbarzimmer. Die Qualität der Unterkünfte sollte sich aber im Verlauf unserer Tour erheblich bessern.
Guide Kumar - kompetent und verlässlich
Wir starten unsere Annapurna Runde am Samstag, 29. Oktober. Unser erstes Etappenziel ist Tal (1.700 m; Nächtigung im Tilicho Guest House).
Am folgenden Tag geht es weiter nach Chame (2.670 m), dem Sitz der Distriktverwaltung der Region Manang.
Das Wetter zeigt sich während des Tages von seiner schönsten Seite. Der Himmel ist wolkenlos, es ist warm und die Sonne heizt ganz schön auf. Unmittelbar nach Sonnenuntergang aber wird es empfindlich kalt, und wir drängen uns im Diningroom um die einzige Wärmequelle, einen eisernen Ofen. Ich bin auch erstmals froh über meinen Daunenschlafsack, der mich herrlich warm hält.
Unser nächstes Ziel ist Lower Pisang (3.200 m; Nächtigung im Maya Hotel). Nachdem wir uns im Hotel eingerichtet haben, machen wir noch eine kurze Wanderung zum 200 m höher gelegenen Upper Pisang (3.300 m). Über dem Ort thront ein prächtiger buddhistischer Tempel (Gompa), von dessen Terrasse man einen traumhaften Blick auf Annapurna II und IV hat.
Die Tagestour nach Manang ist einer der Höhepunkte der Trekking Tour. Er beginnt mit einem steilen Anstieg nach Ghyaru und einem Höhenweg nach Ngawal, von dem aus wir das beeindruckende Panorama von Annapurna und Gangapurna genießen.
Annapurna 
In Manang (3.540 m) verweilen wir für 2 Tage zur Akklimatisation im Tilicho Hotel. Wir besuchen am ersten Tag die Braga Gompa,eines der ältesten Klöster in Nepal. Am zweiten Tag macht eine Gruppe eine Tagestour zum Ice Lake, eine zweite Gruppe steigt auf zur Praken Gompa. Ich schließe mich der zweiten Gruppe an. Nach einem etwa 1,5 stündigen Aufstieg werden wir sehr herzlich von einer etwa 80 jährigen Nonne begrüßt und gesegnet.
Gut akklimatisiert setzen wir  unsere Tour am Freitag, 4. November fort. Unser nächstes Ziel ist Yak Kharka(4.018 m; Nächtigung in der Gangapurna Lodge). Die letzte Nacht vor dem Passübergang verbringen wir in Thorung phedi (4.450 m).
Am Sonntag, 6. November starten wir um 5:00 Uhr zum Höhepunkt unserer Tour von Thorung phedi nach Muktinath mit der Überschreitung des Thorung La (5.416 m).
Der Thorung La ist die ganzjährig begangene Verbindung zwischen den beiden Haupttälern im Annapurna Gebiet, dem Marsyandgi Flusstal und dem Kali Gandaki Tal. Für die ca. 900 Höhenmeter von Thorung Phedi zum Thorung La brauchen wir ca. 4 Stunden. Entlang dieser "Königsetappe" gibt es mehrere Teehäuser, die wir auch ausgiebig nützen. Gegen 9:00 Uhr stehen wir alle am höchsten Punkt der Tour und gratulieren uns gegenseitig zu unserer Leistung.
Am Thorung La
Es folgt ein  Abstieg von 1.800 Höhenmetern und nach etwa 10 Stunden erreichen wir Muktinath (3.760 m).
Muktinath ist das Ziel zahlreicher Pilgerreisen von Hindus uns Buddhisten. Die 108 Quellen, welche aus einer Wand entspringen sind den Hindus heilig, während eine brennende Erdgasflamme den Buddhisten heilig ist.
Von Muktinath steigen wir ab in das Kali Gandaki Tal, vorbei an Jarkhot nach Jomson (2.720 m). Der Kali Gandaki entspringt an der Grenze zu Tibet, fließt von dort südwärts und durchquert den Hauptkamm des Himalaja. Damit bildet der Fluss, flankiert von den 8.000er Gipfeln des Dhaulagiri und Annpurna, das tiefste Durchbruchstal der Welt. Unser Etappenziel ist die Klostersiedlung Marpha (2.670 m).
Wir folgen weiter dem Kali Gandaki. Pünktlich gegen 11:00 Uhr vormittags startet ein heftiger Wind, der durch das enge Tal von Süden nach Norden pfeift. Im Verlauf des Tages weitet sich der Wind zu einem starken Sturm aus. Unser Etappenziel ist Ghasa (2.010 m).
Von Ghasa folgen wir weiter dem Flusstal bis Tatopani (1.190 m). Der kleine Ort ist auch für seine Thermalquellen bekannt, die wir natürlich nach einem anstrengenden Tag gerne benützen. Wer aber hier eine "Wellnessoase" erwartet, ist fehl am Platz. Die Einrichtung ist sehr einfach, das Wasser aber wohltuend warm.
Die vorletzte Etappe beschert uns einen Aufstieg von ca. 1.500 Höhenmetern. Wir verlassen kurz nach Tatopani das Kali Gandaki Tal und steigen auf nach Ghorepani (2.660 m; Nächtigung in der Himalayan view Lodge).
Das Bergdorf besteht nur aus Hotels und kleinen Shops und wird von Touristen, die einen Kurztrip in die Annapurna Region unternehmen, häufig besucht. Vor allem vom "Poon hill" aus genießt man einen phantastischen Blick auf die Bergwelt des Dhaulagiri und des Annapurna Massivs. Auch wir machen uns zeitig am Morgen auf zum Poon Hill (3.193 m) und genießen den Sonnenaufgang über den Himalaja "Riesen".
Nach dem Frühstück starten wir zur letzten Etappe. Es geht nur mehr abwärts, anfangs gemütlich durch Rhododendron Wälder, später steil abwärts.Über teilweise hohe Stufen erreichen wir schließlich das Endziel unseres Annpurna Circuits, das Dorf Birethanti (1.200 m).
Wir feiern das gute Ende unserer Tour bei einigen "Everests" (=nepalesisches Bier)  in der "Fishtail Lodge".
Am folgenden Morgen holt uns ein Bus ab und bringt uns nach einer nicht enden wollenden Fahrt (10 Stunden) über Pokhara zurück nach Bhaktapur.
Bhaktapur ist eine der Königsstädte im Kathmandutal und liegt an der einst stark frequentierten Handelsroute nach Tibet. Aus dieser Zeit der wirtschaftlichen Hochblüte der Stadt stammen die zahlreichen Tempelanlagen, die künstlichen Teiche und die mit Holzreliefs verzierten Wohnhäuser. Leider hat das Erdbeben 2015 mehrere Tempelanlagen zum Einsturz gebracht. Am Wiederaufbau der Gebäude wird derzeit noch gearbeitet.
Am Montag, 14. November heißt es Abschiednehmen von Nepal. Mit Thai Airways geht es zurück nach Bangkok und in einem 10 stündigen Nachtflug nach München.

Mein Eindruck:
Eine beeindruckende Trekking Tour; die beste Jahreszeit ist Oktober - November, hier ist klare Sicht auf die Himalaja Riesen gewährleistet; der Weg stellt keine besonderen Anforderungen dar, einziges Kriterium sind die Höhe und die tiefen Temperaturen in der Nacht; eine gute Akklimatisierung in Manang ist wichtig und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Tour.
Für die Rückreise von Pokhara nach Kathmandu rate ich zur Buchung eines Fluges.

Linkliste:
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Kumar adventure (Unsere Trekkingagentur vor Ort)
Naturfreunde Oberösterreich
Naturfreunde Österreich