Samstag, 28. November 2020

Zwei Gipfel - Drei Namen

Gipfelziel: Mittagstein (Rauhkogel; 1.242 m); Hochsalm (1.405 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 980 Hm
Gehzeiten: Parkplatz - Mittagstein (1,5 Std.); Mittagstein - Hochsalm (1,5 Std.); Hochsalm - Parkplatz (2 Std.)
Distanz: 10 km
Einkehrmöglichkeit: keine; 
Ausgangspunkt:
In Steinbach am Ziehberg auf asphaltierter Straße in den Spießergraben; bis zum Ende der Asphaltstraße; kleiner Parkplatz, möglicherweise in der Hochsaison bald ausgelastet; alternativ kann auch im Zentrum von Steinbach bei der Volksschule geparkt werden; ca. 20 Minuten zusätzlicher Zeitaufwand;

Tourbericht:
Wen es heute nicht in die Berge zieht, der ist selber schuld. Der Nebel hat das Donautal fest im Griff, ab etwa 800 m scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel.  Ich suche nach einem geeigneten Ziel für eine herbstliche Wanderung und stoße auf den Mittagstein oder Rauhkogel. Ausgangspunkt ist Steinbach am Ziehberg, das mit seinen 550 m noch in der Nebelzone liegt, aber etwas Blau schimmert bereits während der Anfahrt durch. 

Nebelmeer - Richtung Kremstal

Der Parkplatz liegt am Ende der asphaltierten Güterweges "Ottenau", der direkt im Ortszentrum abzweigt. Über einen breiten Waldweg durch Lärchen- und Buchenwälder erreiche ich die erste Abzweigung. Beide Wege führen auf den Mittagstein. Da ich aber eine Überschreitung zum Hochsalm plane, nehme ich den linken Steig über das "Gschlachtl". Bei etwa 1.000 m passiere ich die "Gschlachtl Jagdhütte" und kurz darauf bricht die Sonne durch die Nebelwand. Am Kamm treffe ich dann auf den Weg zum Pfannstein, rechts führt der Steig weiter zum Mittagstein.
Mittagstein - 1.242 m

Vor dem Gipfel ist noch eine kleine Steilstufe zu überwinden und dann stehe ich nach 1,5 Std. am vorläufigen Ziel des heutigen Tages. Die Fernsicht ist traumhaft, unter mir das Nebelmeer im Alpenvorland. Da es erst später Vormittag ist, beschließe ich die Überschreitung zum Hochsalm. Ich steige ab über die Waldkapelle "Zimmerter Brunnen". Die Kapelle wurde aus Dankbarkeit über den glücklichen Ausgang einer Auseinandersetzung zwischen 2 Jägern und 3 Wilderern errichtet. Ich verweile kurz vor der Andachtsstätte und gehe weiter auf dem Kammweg Richtung Hochsalm.
Waldkapelle "Zimmerter Brunnen"

Teilweise liegt bereits Schnee auf dem Steig, auch einige vereiste Stellen sind zu überwinden. 
Nach 1,5 Std. gerechnet vom Mittagstein erreich ich mein zweites Tagesziel, den Hochsalm (1.405 m).
Hier lege ich eine längere Rast ein, denn die wärmende Sonne verlockt einfach zum Verweilen. Den Abstieg nehme ich über den Aufstiegsweg.
Blick vom Hochsalm zum Traunstein

Historischer Grenzstein am Hochsalm

Bei der Waldkapelle zweigt der Steig ab und führt hinunter zum Parkplatz. Auf halbem Weg passiere ich die "Wolfswiese", ein Hochmoor, das aus einem verlandeten See entstanden ist. Es soll einige botanische Kostbarkeiten aufweisen. .
Kurz darauf treffe ich wieder auf die Wegkreuzung vom Vormittag und schließlich beende ich meine Rundtour am Parkplatz des Ausgangspunktes.   

persönl. Einschätzung:
einfache Waldwanderung mit herrlichem Ausblick ins Tote Gebirge, auch für Familien geeignet; Aufstieg über "Zimmerter Brunnen" ist zu empfehlen; Schwindelfreiheit und Trittsicherheit beim Übergang vom Mittagstein zum Hochsalm wichtig;
falls der Parkplatz am Ende der asphaltierten Straße belegt ist, sollte man das Auto bei der Volksschule parken;

Linkliste:
Hochsalm im Mai 2014
Die Tour bei "Bergwelten"
Die Tour bei "Bergfex"

Sonntag, 8. November 2020

Im Schatten von Pyhrgas und Scheiblingstein

Gipfelziel: Mannsberg (1.609 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 800 Hm
Gehzeiten: Parkplatz Innerrosenau - Laglalm (1:15 Std.); Laglalm - Mannsberg (0:35 Std.); Mannsberg - Parkplatz (1:15 Std.)
Wegstrecke: 9 km
Einkehrmöglichkeit: keine (auf Grund Corona Einschränkungen); während Almbetrieb auf der Laglalm; sonst Gasthäuser in Rosenau und Windischgarsten;
Ausgangspunkt:  A 9 Abfahrt "Windischgarsten"; auf der "Eisen Bundesstraße" Richtung Hengstpass; kurz nach Rosenau abzweigen zum Biathlon Zentrum (Wegweiser); Parkplatz "Leopolden"; ca. 300 m nach Biathlon Zentrum Innerrosenau; falls belegt auch Parkmöglichkeit beim Biathlon Zentrum;

Tourbericht:
Hartnäckiger Nebel im Donauraum, Sonne auf den Bergen im südlichen Oberösterreich. Daher: Nichts wie hinauf auf die Berge. Schon vor einiger Zeit habe ich einen Bericht über den "Geheimtipp" Mannsberg in den Haller Mauern gelesen. Nur stellte sich heraus: So geheim ist der Berg nicht und das dürften auch zahlreiche Bergwanderer gelesen haben.
Der Parkplatz "Leopolden" ist bereits ziemlich voll, und so stelle ich mein Auto am Parkplatz beim Biathlon Zentrum ab.
Anfangs folge ich auf der Forststraße dem Dambach entlang. Der Wanderweg ist zu Beginn identisch mit dem Garstnertaler Radweg. In einer starken Rechtskurve verlasse ich die Straße und der Steig führt etwas steiler aufwärts. Mein Tagesziel tritt auch schon ins Blickfeld. Auf etwa 1.200 m treffe ich auf  eine Wegkreuzung. Beide Steige führen auf die Laglalm, einer führt in einem weiten Bogen auf die Alm, der andere in direktem Anstieg. Ich nehme die längere Route. Nach etwa 1 Std. erreiche ich das Gebiet der Laglalm mit der gleichnamigen Almhütte.

Laglalm, mit Mannsberg im Hintergrund

Ich verweile nur kurz und folge dann weiter dem markierten Weg zum Scheiblingstein. Sobald sich der Weg ins Laglkar öffnet, zweigt der Steig ab zum Mannsberg. Der Steig ist nicht markiert, aber der Einstieg ist mit Hinweistafeln gekennzeichnet. Obwohl unmarkiert, ist der Steig nicht zu verfehlen, er ist ziemlich ausgetreten, also sicher kein Geheimtipp mehr.
Abzweigung zum Mannsberg

Durch die Latschengasse führt er steil aufwärts und schließlich über leichte Felskletterei auf den Gipfel.
Ich bin nicht alleine, einige Wandergruppen halten sich auf dem schmalen Gipfelplateau auf. Die Rundumsicht ist traumhaft: Langstein, Kreuzmauer, Scheiblingstein, kleiner und großer Pyhrgas reihen sich vor mir auf.

Nach der Gipfeljause mache ich mich an den Abstieg, denn mittlerweile füllt sich der Platz neben dem Gipfelkreuz und mehrere Wandergruppen sind noch im Anstieg.
Scheiblingstein, großer und kleiner Pyhrgas

Den Abstieg nehme ich über den Aufstiegsweg, ausgenommen den "Abschneidersteig" von der Laglalm talwärts.

Persönliche Einschätzung:
einfache Bergtour; Aufstieg zum Mannsberg kann bei Nässe etwas rutschig sein;

Linkliste:
Von der Laglalm auf Langstein und Kreuzmauer
Die Tour bei "alpenvereinaktiv"


Donnerstag, 22. Oktober 2020

Rund um den Traunstein

Gipfelziel: Katzenstein (1.375 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 624 m/1.180 m
Gehzeiten: Bergstation Grünberg Seilbahn - Katzenstein (2:30 Std.); Katzenstein - Mairalm (1:30 Std); Mairalm - Miesweg - Traunsteinparkplatz (1:30 Std.)
Wegstrecke: 13 km
Wer war mit: Naturfreunde Aschach Tour (12 Teilnehmer)
Einkehrmöglichkeit: Ramsaualm am Laudachsee; Mairalm;
Ausgangspunkt:
A1 von Wels kommend; Abfahrt "Laakirchen West"; auf der B144 nach Gmunden; Parkplatz zur Grünbergseilbahn (Tagesgebühr € 5,00)

Tourbericht:
Mit der ersten Seilbahn "schweben" wir um 9:00 Uhr auf den Grünberg. Nach wenigen Höhenmetern tauchen wir aus dem Nebelmeer ein in einen strahlend blauen Himmel. Es ist sehr warm, vielleicht sogar etwas zu warm für die Jahreszeit.
Von der Bergstation auf dem Forstweg zum Laudachsee. Ein Teil der Gruppe ist bereits voraus, wir die Schlussgruppe (Hans, Britta, Jasmin und ich) gönnen uns aber eine kleine Stärkung auf der Terrasse der Ramsaualm.


Entlang des Laudachsees führt der Forstweg weiter und mündet schließlich in den "Gassner Steig" (A/B). Über Leitern und einige seilversicherte Stellen geht es steil hinauf zu "Hohen Scharte". Dort treffen wir auch wieder auf den Rest der Gruppe. Gemeinsam steigen wir dann auf zum Katzenstein.
Im oberen Bereich helfen Seilsicherungen über etwas schwierigere Stellen hinweg.

Wir passieren das "Katzsteinfenster", von dem wir den herrlichen Tiefblick zum Laudachsee genießen. Nach 2,5 Stunden stehen wir am Gipfel, eine herrliche Rundumsicht erwartet uns. Nach einer ausgedehnten Gipfelrast nehmen wir den Abstieg bis zur "Hohen Scharte" entlang des Aufstiegsweges. 

Wir wollen den Traunstein umrunden und steigen daher ab zur "Moar Alm". Die Alm ist noch bewirtschaftet und daher wollen wir den Abschluss der Tour noch etwas "begießen". Es gibt herrlichen "Schilcher Sturm". 

Der Rückweg über die Forststraße hinunter zur Lainaubachbrücke zieht sich noch etwas. Da der "Ostuferweg" seit kurzem nach einer eingehenden Sanierung wieder begehbar ist, nehmen wir natürlich diesen schönen Steig statt der doch etwas eintönigen "Karbach Forststraße".
Am Traunsteinparkplatz beschießen wir diese herrliche Runde. Das "Traunseetaxi" wartet bereits und bringt uns zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz an der Grünbergseilbahn.

Persönl. Einschätzung:
einfache Wanderung; im Aufstieg zur "Hohen Scharte" und zum "Katzenstein" ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit wichtig; einige Stellen mit Seilsicherungen;

Meine Linkliste:
Die Tour bei "Bergwelten"
Das Traunseetaxi

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Unterwegs in den Haller Mauern

Gipfelziel: Scheiblingstein (2.197 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 1.400 Hm
Gehzeiten: Parkplatz Bosruckhütte - Scheiblingstein (3:20 Std.); Scheiblingstein - Parkplatz Bosruckhütte (2:30 Std.)
Distanz: 13,8 km
Wer war mit: Alois
Einkehrmöglichkeit: Bosruckhütte, Rohrauerhaus
Ausgangspunkt: Von der A9 aus Richtung Wels kommend Abfahrt Windischgarsten oder Spital am Pyhrn; weiter auf der B 138 bis Spital; Auffahrt über Bergstraße (ausgeschildert) zur Bosruckhütte; Parkplatz 5 Minuten vor der Hütte

Tourbericht:
Wir vertrauen der Wettervorhersage, die nach einigem Nebel und leichtem Regen am Vormittag für den Nachmittag traumhaftes Tourenwetter vorhersagt. In den Bergen dauert halt der Vormittag etwas länger, denn erst weit nach Mittag beginnt sich das Wetter zu bessern, und es zeigen sich die Berge der Haller Mauern von ihrer schönsten Seite.

Scheiblingstein von der "Langen Gasse"

Wir starten gegen 9:00 Uhr vom Parkplatz bei der Bosruckhütte. Es ist nebelverhangen und es nieselt ab und zu, also wahrlich kein besonderes Tourenwetter. Umso erstaunlicher ist es, dass wir nicht alleine sind. Mit uns startet noch eine Berggeherin mit dem gleichen Tourenziel. Wir schwanken noch zwischen einer Umrundung des Karlecks oder einer Wanderung zum Scheiblingstein. Die Entscheidung über das tatsächliche Tagesziel heben wir uns bis zum Rohrauerhaus auf, da die Wegstrecke anfangs die gleiche ist. 
Wir kehren im Rohrauer Haus (1.308 m) ein und beratschlagen unsere weitere Tour. Schließlich entscheiden wir uns doch für den Scheiblingstein und falls das Wetter sich verschlechtert, bleibt noch immer der Rückzug. 
"Lange Gasse"

Vom Rohrauerhaus geht es auf dem Weg Nr. 601/629 vorbei am Pyhrgasgatterl leicht bergab bis zur Wegkreuzung nach Hall. Wir folgen weiter dem Weg Nr. 629 vorbei an einer Jagdhütte (1.357 m) hinauf in die "Lange Gasse". Das Wetter wird leider nicht besser, es ist nebelig und beginnt leicht zu nieseln. Eine Entscheidung zur Umkehr verschieben wir immer wieder bis zur nächsten Kuppe. Irgendwann wird doch das vom Wetterbericht prophezeite Schönwetter einsetzen. In leichtem Auf und Ab geht es durch die "Lange Gasse" aufwärts. Ab etwa 1.800 m treffen wir auf eine durchgehende Schneedecke. Die Markierung liegen teilweise unter dem Schnee, aber es hat jemand vor uns bereits gespurt. Auf etwa 2.080 m mündet der Weg in den "Sepp Wallner Steig", der vom Norden (Laglkar) heraufzieht.
Die Sonne kämpft sich durch

Der weitere Weg führt über den Grat hinauf zum Gipfel. Ziehen anfangs noch Nebel und Wolken über den Gipfel, so kann man bereits erahnen, dass sich die Sonne schließlich doch durchkämpfen wird. Immer wieder reißt es zwischendurch auf und man kann die umliegenden Gipfel erkennen. Es ist zudem windig und daher etwas frisch, sodass wir uns bald an den Abstieg machen. Und dann gewinnt die Sonne doch die Oberhand, es reißt auf und wir genießen noch einen traumhaften Tag.
Doch noch Sonne am Gipfel

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg. Auf der Terrasse der Bosruckhütte lassen wir bei einem Bier in der Nachmittagssonne den Tag ausklingen. 

Persönliche Einschätzung:
einfache, aber lange Wanderung in traumhafter Umgebung

Linkliste:
Die Tour bei "alpenvereinaktiv"

Donnerstag, 24. September 2020

Sarstein Überschreitung von Ost nach West

Gipfelziel: Hoher Sarstein (1.975 m)
Höhenmeter im Aufstieg-Abstieg: 980 Hm/1.200 Hm (Abstieg zur Pötschenkehre)
Gehzeiten: Parkplatz Pötschenpass - Sarstein (3:00 Std.); Sarstein - Sarsteinalm (0:30) Sarsteinalm - Parkplatz Pötschenkehre (1:30 Std.)
Wegstrecke: 9,5 km
Wer war mit: Naturfreunde Aschach Tour (10 Teilnehmer)
Einkehrmöglichkeit: Sarsteinalm 
Ausgangpunkt: Von Bad Ischl kommend auf der B 145 Richtung Bad Aussee; Parkplatz auf der Passhöhe (750 m);

Tourbericht:
Wir wollen diesmal den Hohen Sarstein von Ost (Steiermark) nach West (Oberösterreich) überschreiten. Dazu stellen wir ein zweites Auto auf dem Parkplatz kurz nach der Pötschenkehre (Kehre 1) ab. 
Kurz nach 8:00 Uhr starten wir vom Parkplatz auf der Passhöhe. Vorbei an einem großen Steinbruch führt der Weg (693/691) anfangs durch den Wald Richtung Osten.

Aufstieg über eine Forststraße

Nach der Abzweigung des Weges mit dem Anstieg von Bad Aussee wird der Steig zunehmend steiler. Sobald sich der Wald lichtet, öffnet sich das steile Kar zwischen niederem Sarstein und Schwarzkogel. Einige Stellen sind mit einem Drahtseil versehen und helfen über die steilsten Stellen hinweg.
Einige seilversicherte Stellen

Über das steile Geröllfeld steigen wir höher, passieren eine Höhle - ein kurzer Abstecher zum Eingang lohnt sich -  und  queren eine breite, brüchige Wasserrinne. Hier gibt es keine Seilsicherungen, Schwindelfreiheit und Sicherheit sind gefordert. Eigentlich wäre es hilfreich, diese Stelle auch mit einem Drahtseil abzusichern. Kurz darauf haben wir den steilen Anstieg hinter uns, wir erreichen eine Art Hochtal und wenig später die Abzweigung zur vorderen Sarsteinalm bzw. den Anstieg zum Sarsteingipfel. Von der Wegkreuzung sind es noch etwa 200 Hm bis zum Gipfel. Nach etwa 3 Stunden stehen wir auf dem Gipfel, dem Grenzberg zwischen Oberösterreich und der Steiermark.
Blick ins Tote Gebirge

Wir genießen den Ausblick in alle Himmelsrichtungen, unter uns der Hallstättersee, der Altausseer See, der Grundlsee. Vor uns steht das mächtige Dachsteinmassiv, der Gosaukamm und die Bergkette des Toten Gebirges. Leider trübt sich die Sicht allmählich ein, immer wieder ziehen Nebelschwaden über den Bergrücken. Es wird zunehmend windig und frisch. Und so treten wir nach der obligaten Gipfelstärkung den Rückweg an.
Sarsteinalm

"Leider geschlossen"

Wir steigen ab zur Sarsteinalm, leider ist sie bereits geschlossen, wahrscheinlich auf Grund der tristen Wettervorhersage für die kommenden Tage. Wir verweilen aber doch kurz auf der Terrasse der Alm. Über den Weg 690 setzen wir unsere Abstieg fort,  steil hinunter durch das Rotental. 
Gegen Ende des Abstiegs passieren wir noch die "Simony Aussicht" mit einem traumhaften Blick auf den Hallstättersee und dem Krippenstein.
Wenig später erreichen wir den Parkplatz nach der Pötschenkehre und treten die Rückfahrt an.

Persönliche Anmerkung:
Aufstieg vom Pötschenpass erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit; teilweise seilversichert; steiler und langer Abstieg über  den Rotengraben zur Pötschenkehre; Sarsteinalm sollte bis Ende September bewirtschaftet, war sie bei unserer Tour leider nicht mehr; man könnte auch noch den Schwarzkogel (1.800 m) besteigen; im Frühjahr könnten im Aufstieg von der Pötschenhöhe noch einige Altschneefelder liegen;

Meine Linkliste:
Die Tour bei Alpintouren
Die Sarsteinüberschreitung nach Obertraun bei Bergwelten
Die Sarsteinalm


Freitag, 18. September 2020

Rundtour im westlichen Höllengebirge

Gipfelziel: Namenloser Gipfel unweit der Gaisalm (ca. 1.500 m); Gaiswand (1.570 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg:1.080 Hm
Gehzeiten: Parkplatzplatz Kaising - Hochleckenhaus (3 Std.); Hochleckenhaus- Parkplatz (2,5 Std.)
Zurückgelegte Wegstrecke: 13,5 km
Wer war mit: Alois A.
Einkehrmöglichkeit: Hochleckenhaus
Ausgangpunkt: Parkplatz Kaising (am Ende der Fahrstraße); Anfahrt über A1 Ausfahrt Schörfling; auf der B 152 bis Steinbach am Attersee; links auf die Grossalmstraße; rechts in die Ortschaft Kaising

Tourbericht:

Ausgangspunkt der Tour: Parkplatz Kaisigen

Kurz nach 8:00 Uhr starten wir vom Parkplatz in Kaisigen. Anfangs führt ein Forstweg durch den Wald hinauf zur Aubodenhütte (831 m). 3 Stunden bis zum Hochleckenhaus lesen wir auf einer Hinweistafel. Wir bleiben kurz noch auf dem Forstweg bis zu einer weiteren Abzweigung.
Gaiswand

Hier folgen wir dem Aufstieg über den "Stieg" hinauf auf das Höllengebirgsplateau. Ein breiter Pfad folgt bis an den Fuß der Geißwand. Wir fragen uns, wie wir diese Felsbarriere überwinden sollen. In engen Serpentinen entlang einer breiten Schotterriese gewinnen wir schnell an Höhe. Auf etwa 1.160 m dreht der Steig nach S und wir durchsteigen die für uns anfänglich unüberwindlich scheinende Wand. Der Steig verlangt aber trotzdem Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Durch Latschengassen hindurch wird es wieder flacher, und wir treffen auf den Weg Nr. 820, der von der Brennerin und dem Dachsteinblick herüberführt.
"Jausenplatzl" Nähe Gaisalm

Schließlich erreichen wir die Gaisalm (1.510 m). Wir wollen hier eine ausgedehntere Rast halten und dazu steigen wir in nördlicher Richtung auf unmarkiertem Weg auf einen Felsvorsprung mit einem traumhaften Tiefblick zum gesamten Attersee. Ein "Jausenplatzerl" mit einer traumhaften Aussicht, der gesamte Attersee liegt uns zu Füßen, wir genießen es.
Tiefblick zum Attersee

Kurz nach der Gaisalm zweigt ein Steig ab zur Gaiswand. Der Weg ist mit Punkten markiert, wir lassen den Gipfel aber sein, da wir kaum einen herrlicheren Ausblick auf den Attersee finden werden als der von unserem Vormittagsjausenplatzerl.
Schließlich steigen wir dann etwa 150 Hm ab bis zur Kreuzung mit dem Weg, der von der Kienklause (Weg Nr. 823)  heraufführt. Bevor unseren Rundweg fortsetzen und wir über diesen Weg absteigen, wollen wir noch den Abstecher zum Hochleckenhaus (1.572 m) machen. Ca. 20 Minuten Aufstieg zum Haus lohnen sich auf alle Fälle.
Abstieg über den Bleggagraben

Nach einer Rast bei angenehmen Temperaturen auf der Terrasse des Hochkogelhauses machen wir uns an den Abstieg. Anfangs folgen wir dem Aufstiegsweg bis zur Weggabelung zur Kienklause, vorbei am Antoniusbründl, der "Hohen Rast" und der "Niederen Rast", die imposanten Kletterfelsen der Adlerspitzen im Blickfeld.
An der nächsten Weggabelung führt ein schmaler Steig zurück zur Aubodenhütte (Weg Nr. 6) und zum Abstieg zum Parkplatz Kaisigen.


Persönliche Anmerkung:
Parkplatz in Kaisigen ist nicht sehr groß; es ist günstig sehr früh aufzubrechen

Meine Linkliste:
Die Tour bei "outdooractive"
Webseite Hochleckenhaus
Aufs Hochleckenhaus von der Taferlklause
Über den Brennerriesensteig auf die Brennerin

Samstag, 5. September 2020

Unterwegs im Tennengebirge

Gipfelziel: Tauernkogel (2.247 m); möglich Ziele sind Eiskogel (2.276 m) und Schartwand
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 1.250 Hm
zurückgelegte Wegstrecke: 9,8 km
Gehzeiten: Parkplatz Wengerau - Erich Hackel Hütte (1:15 h); Erich Hackel Hütte - Tauernscharte (1:30 h); Tauernscharte - Tauernkogel (0:25 h); Tauernkogel - Parkplatz Wengerau (2:15 h)
Wer war mit: Teresa
Einkehrmöglichkeit: Dr. Heinrich Hackel Hütte
Ausgangspunkt: Von der A10 kommend die Autobahn an der Ausfahrt Werfen verlassen, über Pfarrwerfen nach Werfenweng; im Ort links abbiegen in die Wengerau bis zum Parkplatz (gebührenpflichtig)

Tourbericht:
Nach einer längeren Pause ist dies unsere erste Vater/Tochter Tour. Auf Vorschlag von Teresa entscheiden wir uns für eine "lockere" Eingehtour im Tennengebirge.
Vom Parkplatz (960 m) in der Wengerau führt ein breiter Weg über sanft ansteigende Wiesen aufwärts. Zahlreiche Wanderer sind schon auf dem Weg. Wir tauchen ein in den Wald, erreichen wenig später ein freies Almgelände und über einen Steig schließlich die Hackel Hütte (1.550 m). Nach dem schweißtreibenden Anstieg - es ist ein sehr heißer Septembertag - stärken wir uns auf der Terrasse der Hütte.

Im Kar unterhalb der Tauernscharte

Von der Hütte führt der Steig ostwärts auf einen Rücken und von dort steil in das Kar unterhalb der Tauernscharte. Über Geröllhalden und einige leichte Kletterstellen, die mit Seilen gut versichert sind, erreichen wir schließlich die Tauernscharte (2.114 m). Hier teilt sich der Weg, links Richtung Eiskogel und Schartwand, rechts geht´s zum Tauernkogel. Wir nehmen den rechten Anstieg zum Kogel. Der Steig führt über steile Wiesenhänge, im oberen Teil über Schrofenpassagen. Nach etwa 2,5 Std. haben wir den Gipfel des Tauernkogels erreicht.
Tauernkogel - 2.247 m


Blick ins Tennengebirge.......

..... und in die Hohen Tauern

Ein traumhafter Rundumblick vom Dachstein bis zu den 3000ern der Tauern breitet sich vor uns aus. Wir schießen noch einige Gipfelfotos und machen uns dann an den Abstieg. Den Eiskogel und die Schartwand heben wir uns für später auf.
Dr. Erich Hackel Hütte

Nach einer ausgedehnten Einkehr in der Hackelhütte und dem Abstieg zum Parkplatz beschließen wir den herrlichen Bergtag.

Persönliche Anmerkung:
unschwierige Bergtour, bei Nässe kann der Aufstieg von der Tauernscharte zum Tauernkogel etwas heikel sein;

Meine Linkliste:
Dr. Heinrich Hackel Hütte
Die Hüttentour bei "bergwelten"

Freitag, 21. August 2020

Von Hütte zu Hütte im westl. Toten Gebirge

Vom Hochkogelhaus zur Rinnerhütte
Gipfelziel: Schönberg (2.093 m); Rinnerkogel (2.012 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 2.300 Hm
Gehzeiten: Parkplatz Schwarzenbach - Hochkogelhaus (2,5 Std.); Hochkogelhaus - Schönberg - Hochkogelhaus (3,5 Std.); Hochkogelhaus - Rinnerhütte, inkl. Eishöhle, Wildensee und Rinnerkogel (6 Std.); Rinnerhütte - Parkplatz Offensee (1,5 Std.)
zurückgelegte Wegstrecke: 23 km
Wer war mit: Naturfreunde Aschach Tour (9 Teilnehmer)
Einkehrmöglichkeit: Mitterecker Stüberl, Hochkogelhaus, Rinnerhütte,
Ausgangspunkt: Parkplatz Schwarzenbach; von der Straße zum Offensee beschildert; auf Forststraße vorbei am Kraftwerk Offensee, dann noch ca. 2km ins Tal bis zum Parkplatz

Tourbericht:
Donnerstag, 20. August 2020:

Während ein Teil unserer Gruppe gegen 9:00 Uhr vom Parkplatz Schwarzenbach (532 m) startet, stellen wir noch ein Auto zum Endpunkt der Tour, dem Parkplatz beim Offensee.
Vom Parkplatz führt eine Forststraße entlang des Schwarzenbaches. Bald trifft man auf eine Abzweigung, den sognannten "Almenweg" oder "Winterweg". Wir nehmen aber den kürzeren Weg, den "Ursprungweg". Dieser ist aber nach starken Regenfällen oder nach der Schneeschmelze auf Grund von Steinschlaggefahr nicht zu empfehlen. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das Mittereckerstüberl, wo wir unsere Gruppe treffen. 
Der Hüttenwirt der idyllisch gelegenen Hütte der Naturfreunde Ebensee gibt uns noch den Tipp, das Naturschauspiel "Wiesensee" zu besuchen. Ein Naturphänomen, das nur nach der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen zu beobachten ist. Ein kurzer Abstecher  vom Forstweg lohnt sich auf alle Fälle. 
Zurück auf dem Forstweg verlassen wir diesen sogleich und steigen über den Weg Nr. 211 auf. Der Steig führt anfangs durch den Wald, vorbei am "Eiblbründl" und schließlich steil bergauf zwischen der Felswand des Hochkogels und den Ausläufern des Grünberges. 
Schließlich erreichen wir das weite Kar der "Eiblgrube" und wenig später das Hochkogelhaus. Nach einer ausgedehnten Rast und einem Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes, starten wir zum Weiterweg auf den Schönberg. 

Gipfelrast am Schönberg


Freitag, 21. August 2020:
Nach einer ruhigen Nacht, einem herrlichen Frühstück machen wir uns gegen 8:00 Uhr auf den Weg. Anfangs folgen wir dem Weg zum Schönberg (Westgrat) und Ischler Hütte. Wir folgen dem Weg Nr. 230 (Welser Höhenweg), nach etwa 1 Std. erreicht man die Abzweigung zur Eishöhle. Ca 5 Minuten Abstieg lohnen sich, die Eishöhle zu besuchen. Ein riesiges Felsloch unterhalb der Schönberg Nordwand tut sich auf. Ein kurzer Abstieg über Felsen und ein breites Schneefeld, stehen wir am Eingang zur "Eisriesenwelt" des Schönbergs. Wir tasten uns im Halbdunkel etwas weiter vor, erkennen mehrere gewaltige Eissäulen und staunen über dieses gewaltige Naturschauspiel.
Lohnender Abstecher zur Eishöhle

Zurück auf dem Weg Nr. 230 steigen wir durch das Feuertal auf bis zur Wegkreuzung "Ahnenschacht" (Aufstieg auf den Schönberg über den versicherten Ostgrat).
Schroffe Karstfelsen, tiefe Dolinen und wilde Felswände bestimmen unsere weitere Route. Dazwischen finden sich aber immer wieder sanfte Bergwiesen und dichte Latschenfelder. Der hervorragend gewartete Steig (Welser Höhenweg angelegt vom AV Wels) führt vorbei am Großen Scheiblingkogel (2.025 m), am kleinen Rinner (2.003 m). Beide Gipfel wären über weglose Aufstiege leicht mitzunehmen. Wir verzichten heute darauf, es ist ein ziemlich heißer Sommertag und die Hitze hat uns schon etwas zugesetzt.
Auf dem "Welser Höhenweg"

Allmählich kommt auch der Gipfelaufbau des Rinnerkogels ins Blickfeld. An der Wegkreuzung deponieren wir unsere Rucksäcke und nehmen im Eiltempo den Gipfel des Rinnerkogels (2.012 m) mit, denn als Belohnung für die Mühen des Tages wartet ein erfrischendes Bad im Wildensee (1.535 m).
In der Rinnerkogel Hütte (1.474 m) füllen wir unseren Flüssigkeitsverlust wieder auf und steigen dann über den Weg Nr. 212 ab zum Offensee, unserem Endpunkt. 

Der "Wiesensee"

Der Wiesensee unweit des Mittereckerstüberls

Wie von Zauberhand gelenkt, entsteht fast jährlich, auf der Mittereckalm in Ebensee über Nacht ein See - von Einheimischen auch „Wiesensee“ genannt. Mit einer Größe von rund zwei Hektar schafft das Gewässer sogar eine Tiefe von bis zu drei Metern. Nach wenigen Tagen verschwindet das Naturphänomen auf dieselbe geheimisvolle Art und Weise, wie es entstanden ist. Derzeit ist See noch mit seinem beeindruckenden Anblick, inmitten von Wald und Wiesen und glasklarem Wasser zu beobachten.
Geologen haben aber eine Erklärung für den Wiesensee. Sie sprechen von einem sogenannten „Toteisloch“ - Ablagerungen am Ende der Eiszeit haben eine abgeschlossene Hohlform gebildet, ähnlich einer dichten Wanne. Zur Zeit der Schneeschmelze auf den umliegenden Bergen ist der Wasserzufluss größer als die eingeengten  Erosionsrinnen, die als Abfluss dienen. So entsteht alljährlich der Wiesensee beim Mittereckerstüberl.
(Quelle: Tips vom 28.4.2019)

Persönliche Anmerkung:
Lange, teils sehr einsame Tour durch eine interessante Landschaft; Eishöhle unterhalb des Schönbergs unbedingt besuchen; wichtig ist eine Stirnlampe dabeizuhaben; Abstecher auf unmarkiertem Steig zum Großen Scheiblingkogel ist empfehlenswert; das Hochkogelhaus ist schon allein wegen der hervorragenden Küche einen Besuch wert; die Hüttenmannschaft, bzw. "frauschaft" ist überaus nett und sehr freundlich;

Linkliste:
Die Tour bei "Bergwelten"
Die Tour bei "alpenvereinaktiv" 
Schönberg im Jahr 2018
Schönberg im Jahr 2014

Donnerstag, 30. Juli 2020

Tour aus dem Talschluss im Triebental

Gipfelziel: Westlicher Gamskögel (2.386 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 1.240 
Gehzeiten: Bergerhube - Mödringalm (1 Std.); Mödringalm - Gamskögel (2:15 Std.); Gamskögel - Knaudachtörl (1:30 Std.); Knaudachtörl - Bergerhube (1:30 Std.)
zurückgelegte Wegstrecke: 14 km
Wer war mit: Alois A. und Franz H.
Einkehrmöglichkeit: GH Bergerhube
Ausgangspunkt: Auf der A9 bis Ausfahrt "Trieben"; weiter auf der B114 Richtung Hohentauern; vor Hohentauern Abzw. "Triebental" bis Talschluss folgen; Parkplatz (gebührenpflichtig € 2,-)

Tourbericht:
Da ein heißer Tag bevorsteht, starten wir in Aschach bereits um 5:30 Uhr. Gegen 7:30 Uhr erreichen wir den Talschluss "Triebental" beim Gasthaus "Bergerhube". Kurz darauf starten wir unsere Tour. Es scheint, als ob wir an diesem traumhaften Tag alleine unterwegs sind. Einzig ein Bergwanderer begleitet uns ein Stück des Weges. Er verlässt uns aber bei der ersten Abzweigung Richtung "Kettentaltörl". 
Gamskögelgrat

Anfangs folgen wir dem Zentralalpenweg 02 neben dem  "Mödringbach" Richtung Mödringalm. Der Fluss führt sehr viel Wasser, kein Wunder, es muss ein heftiges Gewitter am Vortag niedergegangen sein. Auch der Steig ist nass und viel Dunst liegt noch in der Luft. 
Nach einer Stunde erreichen wir die "Mödringalm"(1.476 m) . Vieh weidet friedlich auf der Alm, die Almhütte scheint aber nicht mehr benützt zu werden. 
Kurz nach der Alm teilt sich der Weg. Der Zentralalpenweg 02 führt hinauf zum Knaudachtörl, wir halten uns links in Richtung Gamskögel. Nach einer ersten Steilstufe durch den Wald rasten wir vor dem nächsten steileren Aufstieg. Wir erreichen schließlich eine Hochebene mit dem idyllischen "Hirschensee". Von hier aus kann man bereits den sehr steilen Anstieg (ca. 300 Hm)  auf den Grat zum Gamskögel erkennen. Da geht´s ordentlich zur Sache. In engen Kehren steigen wir das steile Kar höher. Ein wahrer "Freiluftzoo" tut sich vor uns auf. Eine "Schneehuhn Familie" quert unsere Weg, eine Gamsherde mit einigen Jungtieren turnt über die Felsen. Schließlich zeigen sich prächtige, kolossale Steinböcke, die gemächlich die Sonne am Grat genießen. Sie beobachten uns während des Aufstiegs, scheinen aber keinen Stress zu haben, obwohl wir uns auf ca. 40-50 Meter nähern.
Großer Griesstein im Hintergrund

Nach etwa 3 Std. vom Ausgangspunkt erreichen wir den Gipfel des Gamskögels/Westgipfel (2.386 m). Die Sicht nach Norden ist ausgezeichnet, nach Süden hin überwiegt Nebel und Dunst. Der Grat teilt das Wetter in zwei gegensätzlich Abschnitte.
Wir verweilen ca. eine halbe Stunde und treffen zu unserer Überraschung unseren Bergwanderer vom Morgen. Dieser hat vom Kettentaltörl über den Gamskögelgrat den Gipfel bestiegen. Der Gamskögelgrat ist eine sehr bekannte Kletterroute (3+), für die aber eine entsprechende Kletterausrüstung empfohlen wird. Unser Begleiter ist die Route ohne entsprechende Ausrüstung geklettert, er rät uns aber von einer Nachahmung ab. Eine Kletterei im 3-4 Grad wäre auch nicht unsere Sache.
Wetterscheide Gamskögel

Wir steigen ab zum "Hirschensee" (1.980 m).Hier verlassen wir den Aufstiegsweg und queren weglos hinüber zum Knaudachtörl. Teilweise findet man Steigspuren, man braucht aber ein bisschen Orientierungsvermögen. Schließlich treffen wir auf den Zentralalpenweg 02, über den wir schließlich Richtung Ausgangspunkt absteigen. Bei der Mödringalm erreichen wir unseren Aufstiegsweg, der uns schließlich zurück zur Bergerhube bringt.
Gamskögel links am Bildrand

Eine gemütliche Einkehr im Gasthaus rundet den traumhaften Tourentag ab.

Persönl. Anmerkung:
lange und einsame Tour in den "Niederen Tauern"; nicht so überlaufen wie die Schladminger Tauern, aber ebenso traumhaft; kann zu mehreren Rundtouren erweitert werden; Wege teilweise ohne Markierung, aber Steigspuren sind leicht zu finden;

Meine Linkliste:

Donnerstag, 23. Juli 2020

Über die Gowilalm auf den Kleinen Pyhrgas

Gipfelziel: Kleiner Pyhrgas (2.010 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 1.120 Hm
Gehzeiten: Parkplatz - Gowilalm (1:15 Std.); Gowilalm - Kl. Pyhrgas (1:30 Std.)
Länge: 13 km 
Wer war mit: Naturfreunde Aschach Tour (12 Teilnehmer)
Ausgangspunkt: Parkplatz Gowilalm gleich nach der Jausenstation Singerskogel

Tourbericht:
Unser eigentliches Tourenziel für diesen Donnerstag wäre der Gamskogel in den Triebener Tauern gewesen. Auf Grund der sehr labilen Wetterverhältnisse haben wir kurzfristig umdisponiert und haben uns für ein Bergziel in Oberösterreich entschieden. Den Gamskogel werden wir zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Mehrere Wege führen auf die Gowilalm, wir wollen den Aufstieg über die  Holzeralm (Weg Nr. 617/618)  nehmen.
Almwiese auf der Holzeralm
Vom Parkplatz führt eine Forststraße vorbei an der Stefansbergalm zur Holzeralm. Hier queren wir eine Forstraße und wandern über das sanfte Almgelände Richtung Holzerkar. Im letzten Teil wird der Anstieg etwas steiler und nach etwa 1:15 Std. erreichen wir die Gowilalm (1.375 m).
Blick nach Windischgarsten und zur Gowilalm
Wir behalten uns die Einkehr für den Rückweg auf  und setzen unsere Tour (Weg Nr. 616) gleich fort. Anfangs über Almwiesen und lichte Föhrenwälder erreichen wir bald den mit Felsen durchsetzten Aufstieg zum Gipfel. Eine erste Seilsicherung hilft über ein kleines Felsband hinweg. Der steile Steig führt mehrmals, auch seilversichert, über felsige Stufen.
Gipfelrast
Nach etwa 1,5 Std. steht unsere Gruppe am Gipfel des "Kleinen Pyhrgas". Anfangs ist die Sicht noch halbwegs ok. Bald kommt Wind auf, es zieht zu und es beginnt leicht zu tröpfeln. Wir packen zusammen und machen uns an den Abstieg.
Auf der Terrasse der Gowilalm finden wir ein schattiges Plätzchen, denn mittlerweile ist die Sonne wieder herausgekommen. Wir genießen unseren Tourabschluss mit einem köstlichen Kaiserschmarrn.
Kleiner und Großer Pyhrgas
Als Abstieg wählen wir den direkten Weg (Nr. 616) hinunter zum Parkplatz.

Persönliche Anmerkung:
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich; traumhafte Lage der Gowilalm; hervorragende Einkehr; es werden regionale Köstlichkeiten serviert;

Linkliste:

Samstag, 13. Juni 2020

Von Hinterstoder in die Steiermark und retour

Gipfelziele: Schrocken (2.281 m); Kaminspitze (2.276 m); Kreuzspitze (2.327 m); Hochmölbling (2.236 m); Mittermölbling (2.282 m); Kleinmölbling (2.160 m)
Höhenmeter im Auf/Abstieg: 1.480 Hm/2.300 Hm
Gehzeiten: Höss Express Bergstation - Schrocken (1:45); Schrocken - Hochmölbling Hütte (2:30); Hochmölblinghütte - Türkenkarscharte (1:30); Türkenkarscharte - Parkplatz Bärenalm (1:45)
Länge: 20 km
Wer war mit: Alois Aichinger
Ausgangspunkt: Bergstation Höss Express (1.853 m)

Tourbericht:
Unser erstes Tagesziel soll der Schrocken (2.281 m) sein. Am Gipfel wollen wir dann entscheiden, welche Variante wir wählen. Zur Auswahl stehen die Kammwanderrung über die Elmscharte auf den Torstein und retour oder die westliche Variante auf den Hochmölbling und zurück zur Bergstation des Höss Express. Für den Aufstieg nehmen wir die Höss Seilbahn bzw. den Höss Express zur Bergstation beim Berggasthof Höss. Die Seilbahn ist erst seit wenigen Tagen nach der Corona Sperre wieder offen. Gegen 9:15 starten wir von der Seilbahn Bergstation. Der Wanderweg führt entlang der Schlepplift Trasse hinauf zum Schafkogel (1.900 m). Ab hier beginnt der alpine Steig (Weg Nr. 217) auf den Schrocken. Der Weg führt den Grat entlang, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind hier unbedingt erforderlich. Zwei ausgesetzte Felsblöcke werden überklettert, Seilsicherungen helfen bei der Überwindung dieser Stellen. 
Seilversicherte Stellen am Schrockengrat
Schrocken in Sichtweite

Seit meiner letzten Tour (2007) wurden die Seilsicherungen erweitert und erneuert, sodass die Besteigung noch sicherer gemacht wurde.
Das Wetter ist traumhaft, fast wolkenlos. Gegen 11:00 Uhr erreichen wir den Gipfel. Die Rundumsicht ist hervorragend. Leider zieht eine dunkle Wolke über den Hochmölblingkamm. Gewitter sind laut Wetterbericht gegen den späten Nachmittag für den Westen und den Osten Österreichs vorhergesagt, aber man kann ja nicht wissen. Unsere Entscheidung fallt für die Fortsetzung der Tour über den Hochmölblingkamm. Vorerst wollen wir nur bis zum Hochmölbling, hält das Wetter, wollen wir weiter über die Hochmölblinghütte und über  die Türkenkarscharte zurück nach Hinterstoder.
Hochmölblingkamm
Der Weiterweg führt uns über die Kaminspitze und die Kreuzspitze auf den Hochmölbling. Leider wurde da Gipfelkreuz im letzten Winter geknickt. Die Wolke hat sich mittlerweile verzogen und so beschließen wir, unsere Tour über Mittermölbling (2.282 m) und Kleinmölbling 2.160 m) hinunter zur Hochmölblinghütte fortzusetzen.
Herrlicher Wegweiser
Rast auf der Hochmölblinghütte

Hier gönnen wir uns ein erfrischendes Getränk bevor wir uns auf den Weiterweg über den Weg 09 (Österreichischer Fernwanderweg: Vom Sternstein bis Arnoldstein) machen. 
Leicht ansteigend kommen wir an der Sumperalm (1.755 m) vorbei und steigen dann ab in den Grimmingboden (1.496 m). Wir verlassen den Weg zur Tauplitzalm und steigen auf zur Türkenkarscharte. An der Grasseckalm (1.601 m) stehen im Brunnen vor der Alm gekühlte Getränke zur Selbstbedienung bereit. Bezahlt wird in der kleinen Kassa an der Eingangstür zur Almhütte. Wir verweilen nur kurz, löschen unseren Durst am Brunnen und steigen weiter auf zur Türkenkarscharte (1.741 m). 
An der Türkenkarscharte
Im Grimmingboden

Nach einer kurzen Rast auf der Scharte steigen wir ab zur Bärenalm, und erreichen schließlich die Forststraße, die hinunter zum Parkplatz Bärenalm führt. Da es mittlerweile schon etwas spät geworden ist, sind wir nicht ganz sicher, dass wir den "Tälerbus" zurück nach Hinterstoder noch erwischen.
Da kommt uns ein glücklicher Zufall zu Hilfe. Der Almbauer der Grasseckalm war auf Kontrolle seines Weideviehs und ist gerade auf der Heimfahrt. Er nimmt uns in seinem Auto bis nach Hinterstoder mit. So sparen wir uns sicher 1 Std. Gehzeit zum Parkplatz bzw. 1 Std. Gehzeit zurück nach Hinterstoder.
Glück muss man haben.

Persönl. Anmerkung:
anspruchsvolle und ausgedehnte Bergtour; im Aufstieg zum Schrocken ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit Bedingung; für Kinder eventuell ein kurzes Sicherungsseil empfehlenswert; eindrucksvolle Kammwanderung vom Schrocken zum Kleinmölbling; abwechslungsreiche Naturlandschaften von der Karstlandschaft des Toten Gebirges bis zu sanften Almen;
Anmerkung zu den Höhenmeter Angaben: Die Aufstiegshöhenmeter sind gerechnet von der Bergstation der Höss Seilbahn; die Differenz zu den Abstiegshöhenmeter ergibt sich durch den Abstieg bis zum Bärenalm Parkplatz (652 m)

Linkliste: