Samstag, 20. Oktober 2012

Rund um den Hintersee in Berchtesgaden

Beeindruckende Felsformationen in den Berchtesgadener Alpen
Gipfelziele: Wagendrischlhorn (2.251 m)  und Schärtenspitze (2.153 m)
Gesamtzeit: Wagendrischlhorn (10,5 Sd.) Schärtenspitze (8,5 Std.)
Organisation: Naturfreunde Linz (Bergführer Hermann Blasl)


Tourbericht: 
Zum Ausklang der Bergtourensaison laden die Naturfreunde Linz zu einem Wochenende in die Berchtesgadener Alpen.

Freitag, 19.10.2012:
Anreise zum Quartier Gasthaus Alpenhof in Hintersee.

Samstag, 20.10.2012:
Wir brechen um 8:00 Uhr auf. Da kein Wanderbus mehr auf der Hirschbichlstraße verkehrt, müssen wir das erste Teilstück auf der Straße zurücklegen. Wir erreichen nach ca. 45 Minuten die Engert Holzstube. Hier zweigt der Steig Richtung Mayrbergscharte über den Schaflsteig (Weg Nr. 473) ab. Es geht ziemlich zügig bergan durch den Wald auf das Stadelhorn zu. 
Am Fuß des Stadelhorns
Am Klettersteig zum Wagendrischlhorn
Nach ca. 3 Stunden kommen wir am Fuß der beeindruckenden Wand an. Während einer Rast beobachten wir 2 Kletterer in der Südwand. Der Steig führt rund um den Fuß der Südwand des Stadelhorns. 
Immer wieder bieten sich traumhafte Ausblicke zu den Tauern, zu den Loferer Steinbergen und zum Wilden Kaiser.
Wir erreichen den ersten Klettersteig zur Mayrbergscharte. Ich teste gleich mein neues Klettersteigset (Edelrid cable kit 4.2) und ich bin vom ersten Augenblick über die wirklich außerordentlich einfache Bedienung der Karabiner begeistert. 
Geschafft - Wagendrischlhorn (2.251 m)
Der Steig bewegt sich meistens im B Bereich. Am Ausstieg bei der Mayrbergscharte rasten wir. Zwei Wege führen zum Gipfel, ein Normalweg (ca. 1,5 Std.) und der Klettersteig in 45 Minuten. Wir nehmen wie geplant den Klettersteig. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ist auch hier Voraussetzung. Der Steig ist aber gut mit Seilen, Stiften und Klammern gesichert und alle Tourmitglieder erreichen den Gipfel des Wagendrischelhorns (2.251 m).
Nach einer ausgedehnten Rast steigen wir über den Normalweg. Der Weg teilt sich zum Traunsteiner Hütte und zum Böselsteig. Über die Plattelköpfe führt der Weg in leichtem Bergauf und Bergab zur nächsten Wegteilung kurz vor dem Reiter Steinberg. An dieser markanten Weggabelung führt der Böselsteig bergab zum Ausgangspunkt. An manchen Stellen des Steiges ist ebenfalls Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Nachdem wir die Felsen hinter uns gelassen haben, erreichen wir einen schmalen Waldpfad und schließlich eine Forststraße, die hinunter zur Nationalpark Infostelle führt.
Nach 10, 5 Std. sind wir zurück im Quartier. Eine Maß "Berchtesgadener Bräu" als Belohnung ist im Nu gezischt.


Sonntag, 21. 10. 2012
Unser heutiges Ziel ist die Schärtenspitze. Neben dem Hochkalter ist die Schärtenspitze der beliebteste Gipfel rund um den Blaueisgletscher, zumal er erheblich leichter und in kürzerer Zeit zu erreichen ist als der Hochkalter.
Wir starten abermals gegen 8:00 Uhr vom Gasthaus Alpenhof und gehen entlang des Sees bis zum Parkplatz bei der Bushaltestelle "Zauberwald".
Schärtenspitze mot Hochkalter
Abstieg über die Eisbodenscharte
Anfangs führt der Weg über eine Forststraße, der über die Schärtenalm schließlich an der Talstation der Materialseilbahn endet. Wir nehmen aber nicht diesen offiziellen Anstieg sondern steigen über einen unmarkierten aber nicht zu übersehenden Waldweg aufwärts bis wir wieder auf die Forststraße treffen. Am Ende der Straße (Talstation Materialseilbahn) beginnt ein Steig, der in gut 30 Minuten zur Blaueishütte führt.
Nach einer kurzen Rast an der bereits geschlossenen Hütte führt der Weg in südlicher Richtung durch Latschen und Blockgewirr aufwärts an den Fuß der Südostflanke der Schärtenspitze. Hier beginnt ein mit Seilen und Stiften versicherter Anstieg zum Gipfel. Schließlich erreichen wir den Gipfelgrat und über eine kurze Seilversicherung den schmalen Gipfel der Schärtenspitze (2.153 m).
Vom Gipfel aus hat man prächtige Aussichten auf den Blaueisgletscher, das Hochkalter-Massiv, die benachbarten Gebirgsstöcke von Watzmann und Reiteralpe sowie auf das Steinerne Meer.

Nachdem sich Hermann versichert, dass der Weg über die Eisbodenscharte möglich ist, nehmen wir diese etwas weniger bekannte Alternative über die Eisbodenscharte (2.049 m) zwischen Blaueisspitze und Schärtenspitze als Abstiegsweg. 
Gleich nach dem Einstieg geht es rassig abwärts und ich bin froh, dass ich mein Klettersteigset dabei habe. Ein Ausrutscher an dieser Stelle könnte fatale Folgen haben. Über eine Schuttriese und anschließend durch lichten Mischwald führt der Weg abwärts zu einer Alm (Abzweigung ins Wimbachtal). Schließlich erreichen wir die Abzweigung zur Schärtenalm, die wir über einen schmalen Waldweg erreichen. Über die Forststraße erreichen wir unseren Ausgangspunkt nach 8,5 Std.
Ein wirklich traumhaftes Wochenende mit beeindruckenden Bergerlebnissen.

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